Aktive Unterstützung für in Not geratene ältere Menschen
in Neustadt an der Weinstraße

Wir feiern Geburtstag

 

Der Verein „Wir gegen Altersarmut“ feiert seinen zweiten Geburtstag. Beim Ziel, ältere Menschen in finanziellen Notlagen zu unterstützen, zeigen sich Hürden – aber auch Wege.

18 Ehrenamtliche gehören laut der Vorsitzenden Dietgart Klingberg zu „Wir gegen Altersarmut“. Der gemeinnützige Verein, der sich allein über Spenden finanziert, will dort helfen, wo andere Angebote Lücken haben. Gerade im ersten Jahr war es für die Engagierten jedoch schwierig, die Bedürftigen zu erreichen. Mittlerweile sei es gelungen, „ein Netzwerk aufgebaut, das sich sehen lässt“, sagt Klingberg und nennt zum Beispiel das Caritas-Zentrum Neustadt, die Gemeindeschwester plus, das Mehrgenerationenhaus (MGH) sowie den Verein Silberstreif aus der Südpfalz.

Dass die Hilfe nun besser ankommt, hat unter anderem mit intensiven Werbemaßnahmen zu tun, aber auch damit, dass das Mindestalter von 65 auf 60 Jahre herabgesetzt wurde und man die Einschränkung auf reine Sachleistungen aufgehoben hat. Seit der Gründung hat „Wir gegen Altersarmut“ fünf Waschmaschinen, vier Kühl-Gefrierkombinationen, einen Kühlschrank, einen Herd, eine Mikrowelle, einen Küchenunterschrank, fünf Matratzen, eine Couch, einen Fernseher, zwei Staubsauger, zwei Paar Schuhe, eine Autobatterie und zwei Seniorenhandys ausgegeben, darüber hinaus gab es Geschenk- und Kinogutscheine.

Zum Dank gibt’s Kuchen

Die Vereinsmitglieder beraten außerdem persönlich montags im Mehrgenerationenhaus in der Von-Hartmann-Straße 11 von 14 bis 17 Uhr, was Klingberg zufolge gut angenommen wird. Manchmal gebe es sogar selbstgebackenen Kuchen für die Ehrenamtlichen. „Es gibt viele Danksagungen, die einfach nur schön sind und uns alle für den Einsatz entschädigen.“ Nur einmal habe eine Frau gesagt, sie habe vom Verein „mehr erwartet“. „Aber leider kann der Verein aufgrund seines Zwecks nicht alle Wünsche erfüllen.“

Der Wunsch, auch Menschen Angebote zu machen, die in betreuten Einrichtungen leben, stellte sich als schwierig heraus. „Wir scheiterten bisher am Datenschutz, der verhindert, dass man uns die Bedürftigen und deren Bedürfnisse benennt. Auch der Versuch, über eine direkte Vorstellung des Vereins bei den Heimbewohnern die notwendigen Informationen zu erhalten, hat nicht funktioniert. Aber wir geben nicht auf“, sagt Klingberg.

Angebot soll ausgebaut werden

Die Art der Hilfe soll weiter ausgebaut werden. Geplant sind unter anderem „Patenschaften, die es uns ermöglichen könnten, regelmäßig entstehende kleinere finanzielle Engpässe für einen gewissen Zeitraum auszugleichen“, erklärt Klingberg. Da Einsamkeit auch ein wiederkehrendes Thema in den Beratungen ist, wird über einen monatlichen Kaffeenachmittag gesprochen.

Quelle: Die Rheinpfalz , 11.08.2025

 
 
Beratungsteam MGH NW

Auch Beratung gehört zum Angebot des Vereins. Hier sind Harriet Bott, Birgit Wersch, Kirsten Hinze (im Hintergrund von links) bei einem Beratungsgespräch mit einer Kundin im Mehrgenerationenhaus zu sehen. Foto: Verein/oho